Knapp 3 Kilometer südwestlich von Gratzen entfernt, erstreckt sich das Theresiental. Der einmalige Naturpark mit diversen Freizeitmöglichkeiten umfasst das Gebiet von ca. 140 Hektar. Aufgrund landschaftlicher Reize, besonderer klimatischer Bedingungen sowie lohnenswerter Sehenswürdigkeiten zählt das Reservat zu den Orten, welche man in Gratzen auf jeden Fall besuchen sollte.
Geschichte
Das Theresiental wurde im Jahr 1756 auf Initiative von Theresa von Buquoy als künstlicher Waldpark angelegt. Die landschaftlichen und baulichen Veränderungen auf dem Gelände von 68,8 Hektar leiteten damals der Gärtner Ignác Fnoika und der kaiserliche Architekt Isidor Ganneval. Für die Gräfin wurde damals auch eine Sommerresidenz erbaut. Diese Residenz im Tal nannte man „Neugebäude“, um sie vom alten Wohnsitz zu unterscheiden. Das Reservat selbst war als Steinberg bekannt. Mit der Zeit wurde der Park in „Theresiental“ umbenannt. Vermutlich passierte das auf Befehl des Neffen der Gräfin, Georg. Nach dem Tod von Theresia vergrößerten die Nachfolger die Parkfläche ständig durch den Zukauf von Land. Bis zum 20. Jahrhundert wurde das Theresiental gut gepflegt. Anfang des 20. Jahrhunderts kam es im Reservat zu einem starken Hochwasserschaden. Einige Gebäude sind lange Zeit im zerstörten Zustand geblieben und wurden erst in den letzten Jahren mit großer Sorgfalt restauriert. Im Jahr 1949 wurde das Theresiental als nationales Naturdenkmal anerkannt. Die Parkbauten stehen nun unter Denkmalschutz.
Denkmäler
Vor der Gründung des Theresientals existierten bereits zwei Gebäude auf dem Gelände, die gotische Burg Cuknštejn (dt. Zuckenstein) und die Mühle Hamerský. Die Burg war seit dem 17. Jahrhundert im Besitz den Buquoys. Heute ist sie privat bewirtschaftet und wird mit der Zeit in ein Kulturzentrum und Ausstellungsraum umgewandelt. Die im Jahr 1930 außer Betrieb gesetzte Mühle beherbergt eine Pension.
Im Laufe der Zeit entstand im Park eine Reihe neuer Bauwerke. Unter ihnen das Badehaus, welches jahrelang als Kindererholungsheim diente. Jetzt befinden sich dort ein Restaurant und ein Festsaal. Das Tal betritt man bis heute durch das im 18. Jahrhundert errichtete Eingangstor. Das Blaue Haus war seinerzeit die Sommerresidenz der Gräfin. Bei Überschwemmung beschädigt, wurde die ehemalige Residenz nicht wieder aufgebaut. Das Schweizer Haus wurde im Park vom Georg Heinrich Buquoy erbaut. Damals wurden in vielen Parks Europas Schweizer Hütten gebaut. Das Schweizer Haus im Theresiental liegt auf einem Berg und bietet einen schönen Blick auf Gratzen. Eine der größten Attraktionen des Reservats ist der künstliche Wasserfall.
Natur
Fast zur Hälfte ist das Theresiental bewaldet. Dabei mischen sich im Wald einheimische und exotische Arten. Waldkiefer, Bergulme, Fichte, Rotbuche, Schwarz-Erle, Bergahorn und Linden zählen zu den häufigsten heimischen Bäumen des Parks. Einige davon sind sogar älter als der Park selbst. In der Nähe des Blauen Hauses sind noch über 15 Meter hohe Zypressen zu bewundern.
Besichtigungen
Das Theresiental bleibt der Öffentlichkeit frei zugänglich. Auf dem 7 Kilometer langen Lehrpfad berichten 12 Stationen über Bauten, Natur sowie Geschichte des Naturparks.
Fotos: